Immer mehr Solo-Selbstständige

Neugründungen erfolgen heutzutage hauptsächlich von Existenzgründern, die keine Mitarbeiter beschäftigen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Arbeitsmarktforscher machen hierfür u. a. den Strukturwandel, die Förderung von arbeitslosen Existenzgründern und den technischen Fortschritt verantwortlich.

Mit jeder Unternehmensgründung entstanden früher durchschnittlich zusätzlich zwei bis vier Arbeitsplätze. Das war einmal. Der heutige Trend zeigt in eine andere Richtung – hin zu mehr Solo-Selbstständigen, also Existenzgründern die keine Mitarbeiter beschäftigen. Waren es über lange Jahre hinweg die Betriebe, die die berufliche Selbstständigkeit prägten, steigt seit der Jahrtausendwende fast nur noch die Zahl der Alleinkämpfer.

Die IAB-Forscher machen im aktuellen IAB-Kurzbericht Nr. 23/12 dafür sowohl den Strukturwandel hin zu einer wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft als auch die intensive Förderung von Existenzgründern aus der Arbeitslosigkeit verantwortlich. So hätten Überbrückungsgeld, Ich-AG und Gründungszuschuss zu einer beachtlichen Stimulierung des Gründungsgeschehens in Deutschland beigetragen.

Im Zeitalter immer modernerer Kommunikationstechniken sei es den Ein-Mann-Betrieben zudem möglich, vielfältige Dienstleistungen anzubieten. Etwaige personelle Engpässe könnten durch Kooperationen und virtuelle Vernetzungen mit anderen Selbstständigen schnell aufgefangen werden. Laut Studie profitieren insbesondere Frauen vom technischen Fortschritt, der ihnen einen immer größeren bzw. flexibleren zeitlichen Spielraum biete, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Deswegen seien Frauen heutzutage besonders häufig alleine selbstständig. Den Kurzbericht können Sie hier abrufen.

Kontakt: Karlheinz Pohl, TZN, Tel.: 02152 / 20 29-12


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